Chronik

Die Gemeinde Oelsa zieht sich am Oelsabach in einer Höhenlage von etwa 300 m ü. NN als ehemaliges Waldhufendorf am Fuße des Osterzgebirges hin.

Die erste urkundliche Erwähnung unter der Bezeichnung Olßen geht auf das Jahr 1443 zurück. Die Erlen, die noch heute am Bachlauf zu finden sind und auf die der altsorbische Bachname Olsóva = Erlenbach zurückzuführen ist, gaben dem Ort den Namen.

Die Oelsaer Fluren reichen östlich bis zum Lerchenberg (426 m NN) und westlich über den Götzenbusch bis zum Tal der Roten Weißeritz. Im 16. Jahrhundert wurde der Ort mit seinen 28 Bauern in Ober- und Nieder-Ölßa, auch Groß- und Kleinölsa genannt, geteilt, und erst 1926 erfolgte der Zusammenschluss zur Dorfgemeinde Oelsa.

Der Ort entwickelte sich zum Reihendorf, behielt aber lange Zeit sein bäuerliches Gepräge. Die weniger guten Bodenwerte führten zum Ende des 19. Jahrhunderts neben der Landwirtschaft auch zur Entwicklung von Handel und Handwerk sowie zu einer starken Holzindustrie. Manch kleine Bauerngüter wurden zu Betrieben und zuarbeitenden Gewerken der Sitzmöbelindustrie umgebaut. 1885 werden erste Möbelfabriken (Fa. Schubert & Smendek und Ernst Wolf & Cie.) gegründet.

Im Jahre 1734 erfolgte durch den Seifersdorfer Katecheten der erste Schulunterricht reihum in den Häusern. Anfangs besaß man noch kein eigenes Schulhaus. Der erste Unterricht in einem Schulgebäude fand von 1763 bis 1842 statt.

Im selben Jahr wurde am 12.12.1842 die 2. Schule eingeweiht, welche erst 1902 durch einen weiteren Schulneubau abgelöst wurde. Heute dient die Oelsaer Schule als Grundschule für die Stadt Rabenau und all ihre Ortsteile.

Durch Brandstiftung, Blitzschlag und Fahrlässigkeit entstanden in der Gemeinde oft Brände. Darum entschlossen sich die Gemeindeväter 1806 zur Anschaffung einer vierrädrigen Handdruck-Feuerspritze. In unmittelbarer Nähe der Schule baute man ein Spritzenhaus und bestimmte eine Löschmannschaft. Das heutige Feuerwehrgerätehaus wurde 1975 gebaut. Zuvor gab es einen Bau an selber Stelle, der abgebrochen wurde.

1840 genehmigt man Carl Gottfried Grumbt aus Seifersdorf den Bau eines Gasthofes. 1900 wird dieser von Richard Büttner umgebaut, und noch heute steht er an seinem Standort. Der Gasthof Großoelsa oder später Obere Gasthof war der Anfang zu einer gewissen Ortskultur. Nun fanden größere Zusammenkünfte statt. In dem neu angelegten Garten feierte man Feste und getanzt wurde auch.

Die eigene Kirche erhielt Oelsa erst 1928. Die Grundsteinlegung für Kirche und Gemeindesaal erfolgte im Juli 1927 und im November wurde Richtfest gefeiert. Nach 16-monatiger Bauzeit wurde die Kirche mit dem 1. Gottesdienst unter der Teilnahme vieler Gäste feierlich eingeweiht.

Die Kirchgemeinde errichte 2008 einen neuen barrierefreien Gemeindesaal als Anbau.

1985 wird der Kindergarten eingeweiht. Das Gebäude wird 2011 und nochmals 2016 erweitert und vergrößert.

In Oelsa hat das Vereinsleben seit dem vorigen Jahrhundert wesentlich zur Entwicklung des Lebens auf dem Lande beigetragen. Die 1926 errichtete und 2012 rekonstruierte Turnhalle sowie das 1967 erbaute und 2003 grundhaft sanierte Waldstadion sind heute noch Treffpunkt sportbegeisterter Bürger.

1994 erfolgt der freiwillige Zusammenschluss der Gemeinde Oelsa mit der Stadt Rabenau.

1996 wurde nach fast fünfjähriger Rekonstruktion das Haus des Gastes eingeweiht.

2012 wird die Grundschule denkmalgerecht saniert und erweitert, so dass auch zukünftig ausreichend Platz für alle Grundschüler ist. 2021 erfolgt eine weitere Aufstockung des Gebäudes.

Quelle: Tourismusinformation Rabenau/ Chronik Hans Jürgen Stock

Fotos: Sammlung Stock/ Dorfleben Oelsa e.V.